Worum handelt es sich beim PostIdent-Verfahren?

Wenn Sie ein Konto in einer Bankfiliale eröffnen, können Sie sich gegenüber dem Mitarbeiter vor Ort durch Vorlage Ihres Personalausweises oder Reisepasses identifizieren. Anders stellt sich die Situation dar, falls Sie die Kontoeröffnung online vornehmen. Dies kann bei einer Direktbank, einer Filialbank mit Webseite oder einer ausländischen Bank der Fall sein. Vor diesem Hintergrund bieten die Banken standardmäßig vor allem ein Verfahren an, nämlich das PostIdent-Verfahren.

Wie Sie am Namen bereits ableiten können, hat das PostIdent-Verfahren etwas mit der Deutschen Post zu tun. Sie müssen nämlich eine Filiale der Deutschen Post aufsuchen, um sich dort gegenüber dem Mitarbeiter zu identifizieren. Dieser leitet die Daten anschließend an die entsprechende Bank weiter. In einem der folgenden Abschnitte gehen wir näher darauf ein, wie das PostIdent-Verfahren im Detail funktioniert.

Warum muss das PostIdent-Verfahren durchgeführt werden?

Nach Paragraph 154 Abgabenverordnung haben Banken die Pflicht, die Identität einer Person festzustellen, die ein Konto eröffnen möchte. Dies gilt natürlich auch unter der Voraussetzung, dass Sie einen Kredit aufnehmen wollen. Die Kreditgeber müssen sicherstellen, dass es sich bei Ihnen um eine real existierende Person handelt. Das Darlehenskonto darf nur auf den Namen lauten, der den Kredit auch tatsächlich beantragt und die Kreditsumme ausgezahlt bekommt. Auf dieser Grundlage müssen die Kreditinstitute eine Legitimation sicherstellen. Arbeitet die Bank ausschließlich oder vorwiegend online, wird dazu häufig das PostIdent-Verfahren eingesetzt.

Wie funktioniert das PostIdent-Verfahren im Detail?

Mittlerweile gibt es in der Praxis vor allem zwei Möglichkeiten, wie das PostIdent-Verfahren funktioniert. Der eine Weg besteht darin, dass Sie eine Postfiliale aufsuchen und der entsprechende Mitarbeiter dort Ihre Identität aufnimmt. Manchmal bietet die Post sogar den Service an, dass Sie der Mitarbeiter Zuhause aufsucht bzw. der reguläre Postbote übernimmt die Identifizierung. Der optionale Weg besteht darin, dass Ihre Ausweisdaten mittels eines Kartenlesegerätes übermittelt werden.

Dies funktioniert allerdings nur mit den relativ neuen Personalausweisen, bei denen die sogenannte eID (elektronische Identifizierung) als Funktion besteht. Nach wie vor wird allerdings die erste Methode am häufigsten genutzt, also die Legitimierung in einer Filiale der Deutschen Post. Falls Sie sich für diesen Weg entscheiden, ist der Ablauf beim PostIdent-Verfahren für gewöhnlich wie folgt:

  1. Zunächst einmal drucken Sie die Vertragsunterlagen aus, also beispielsweise den Kreditantrag.
  2. Im zweiten Schritt müssen Sie normalerweise einen sogenannten PostIdent-Coupon ausdrucken, der einen Barcode und einige dort enthaltene Angaben aufweist.
  3. Mit diesen zwei Dokumenten begeben Sie sich in eine Filiale der Deutschen Post.
  4. In der Filiale geben Sie dem Mitarbeiter Ihre Unterlagen, den PostIdent-Coupon und legen Ihren Personalausweis vor.
  5. Der Post-Mitarbeiter überträgt die Daten Ihres Ausweis in das entsprechende Formular und unterschreibt dieses.
  6. Anschließend wird das PostIdent-Formular nebst Ihrer Unterlagen an die Bank versendet.

Wenn Sie also das PostIdent-Verfahren in der Filiale durchführen möchten, benötigen Sie einige Unterlagen. Zusammengefasst handelt es sich dabei insbesondere um die folgenden Dokumente:

  • Personalausweis oder Reisepass
  • Aktuellen Meldebescheinigung (falls Reisepass vorliegt)
  • PostIdent-Coupon
  • Vertragsunterlagen

Das Post Idnent Verfahren

PostIdent-Verfahren funktioniert auch von Zuhause aus

In manchen Fällen haben Kunden nicht die Möglichkeit, eine Postfiliale aufzusuchen. Dies kann zum Beispiel gesundheitliche Gründe haben oder es besteht einfach keine Möglichkeit, zu der nächst gelegenen, vielleicht etwas weiter entfernten, Postfiliale zu kommen. In diesem Fall besteht ein alternativer Weg darin, das PostIdent-Verfahren von Zuhause aus durchzuführen.

Dieser Service wird von der Deutschen Post auch als „PostIdent-Comfort“ bezeichnet. In diesem Fall funktioniert das PostIdent-Verfahren so, dass Sie ein Postmitarbeiter Zuhause aufsucht und dort die notwendige Identifizierung durchführt. Anschließend nimmt er die Unterlagen mit und sorgt dafür, dass diese an die entsprechende Bank weitergeleitet werden. Nicht selten wird das „PostIdent-Comfort“ Verfahren von gewöhnlichen Postboten durchgeführt. Wichtig ist, dass Sie tatsächlich auch Zuhause sind, denn in der Regel wird für diese Variante des PostIdent-Verfahrens ein Termin vereinbart.

Eine zweite alternative Möglichkeit, die es ebenfalls nicht erforderlich macht, dass Sie das Haus für die Identifizierung verlassen, funktioniert dann, wenn Sie über einen neuen Personalausweis mit der aktivierten eID-Funktion verfügen. In diesem Fall haben Sie die Möglichkeit, die gewünschten Dokumente online hochzuladen. Ferner können Sie auch Ihre Ausweisdaten online verifizieren.

Alternativ zum PostIdent-Verfahren bieten übrigens mittlerweile immer mehr Banken das sogenannte VideoIdent-Verfahren an. In diesem Fall müssen Sie das Haus ebenfalls nicht verlassen, denn Sie nehmen die Identifizierung durch eine Webcam-Verbindung mit dem Mitarbeiter der Bank bzw. über einen von mehreren bekannten Anbietern des WebIdent-Verfahrens vor.

Welche Vorteile hat das PostIdent-Verfahren für mich?

Ein Vorteil des PostIdent-Verfahrens besteht darin, dass es sich um eine sichere Art der Legitimation und Identifizierung gegenüber der Bank handelt. Dies wird dadurch gewährleistet, dass Sie persönlich in der Postfiliale erscheinen müssen, um sich gegenüber dem Mitarbeiter zu identifizieren. Gleichermaßen sicher ist allerdings auch der bereits angesprochene alternative Weg, bei dem der Mitarbeiter Sie Zuhause aufsucht oder wo Sie die Dokumente elektronisch hochladen können. Darüber hinaus haben Sie durch das PostIdent-Verfahren den Vorteil, dass Sie zum Beispiel auch bei ausländischen Banken ein Konto eröffnen oder einen Kredit beantragen können. Sie müssen also nicht persönlich in der Filiale der Bank erscheinen, um sich zu legitimieren.

Welche Nachteile hat das PostIdent-Verfahren?

Insbesondere im Vergleich zum modernen VideoIdent-Verfahren hat das PostIdent-Verfahren durchaus auch Nachteile. Zu nennen ist hier insbesondere der größere Zeitaufwand. Wenn Sie einmal berechnen, dass Sie zunächst die Postfiliale aufsuchen, dort dann die Identifizierung durchführen lassen und wieder nach Hause fahren müssen, so kann der Zeitaufwand durchaus gut und gerne zwischen 30 und 60 Minuten betragen. Das VideoIdent-Verfahren ist hier deutlich Zeit sparender, denn dort Dauer der gesamte Vorgang selten mehr als fünf Minuten.

Ein weiterer Nachteil des PostIdent-Verfahrens besteht darin, dass Sie natürlich an die Öffnungszeiten der entsprechenden Postfiliale gebunden sind. Diese sind nicht immer besonders kundenfreundlich. Daher kann es leicht passieren, dass Sie während der normalen Arbeitszeit keine Möglichkeit haben, die Identifizierung durchzuführen. Insbesondere aus diesen Gründen wird mittlerweile immer häufiger das VideoIdent-Verfahren eingesetzt.

Häufige Fragen zum PostIdent-Verfahren

Das PostIdent-Verfahren ist mittlerweile eine Methode, die schon seit vielen Jahren zur Legitimation eingesetzt wird. Dennoch gibt es manchmal Fragen zur Identifizierung mittels dieser Methode, die wir im Folgenden gerne beantworten möchten.

[fusion_faq filters=“no“ featured_image=““ cats_slug=“postident“ exclude_cats=““ orderby=“title“ order=“DESC“ type=““ boxed_mode=““ border_size=““ border_color=““ background_color=““ hover_color=““ divider_line=““ title_font_size=““ icon_size=““ icon_color=“#ffffff“ icon_boxed_mode=““ icon_box_color=“#a0ce4e“ icon_alignment=““ toggle_hover_accent_color=““ hide_on_mobile=“small-visibility,medium-visibility,large-visibility“ class=““ id=““ /]