Weihnachten ist das Fest der Liebe und der Geschenke. Das wirkt sich nicht nur – zumindest in den meisten Fällen – positiv auf die freundschaftlichen und familiären Verhältnisse aus, sondern selbstredend auch auf den Einzel- und Online-Handel. Darunter leiden muss hingegen der Geldbeutel. Wie viel geben die Deutschen für Weihnachtsgeschenke aus? Wer schaut dabei nicht auf den Preis? Frauen oder Männer? Familien oder Singles? Hier erfahren Sie alle Fakten über die Ausgaben der Deutschen an Weihnachten.

Im Dezember ist der Umsatz im Handel am höchsten, was an ebendiesem Weihnachtsgeschäft liegt. Demnach ist der Dezember auch für die Verbraucher der teuerste Monat im Jahr. Die Deutschen planen für 2017 mit Ausgaben für Weihnachtsgeschenke in Höhe von durchschnittlich 465,70 €, was den Monatshaushalt bereits durcheinanderbringen kann. Wieviel Geld im Einzelfall ausgegeben wird, hängt verständlicherweise von mehreren Faktoren ab:

  • Den Einkommensverhältnissen

  • Dem Alter

  • Dem Familienstand

  • Den sozialen Verhältnissen zu Verwandten, Freunden

  • Der Großzügigkeit der einzelnen Person

Nur wer viel Geld hat, kann davon Weihnachtsgeschenke kaufen. Und alle wollen versorgt werden: Kinder, Eltern, Partner und Schwiegereltern. Per se müssen Singles weniger Geschenke kaufen. Familien hingegen müssen vor allem die kleinen, aber in der Regel „gierigen“ Nachfahren zufriedenstellen. Wer keine Kinder hat, gibt aber eventuell mehr Geld für den Partner aus.

Unter Umständen muss gar ein Kredit aufgenommen werden, um die Wünsche seiner Lieben zu erfüllen. Vor allem, da die Deutschen in den letzten Jahren immer mehr Geld an Weihnachten ausgegeben haben, fällt es nicht immer leicht, Schritt zu halten. Wer ohnehin am Monatsende wenig Geld übrig hat, wird es auch an Weihnachten nicht unbedingt leichter haben.

Kredite können kurzfristig helfen, die finanziellen Anstrengungen zu stemmen. Oft reichen bereits schnelle Darlehen mit einer kurzen Laufzeit und geringen Kreditsummen aus, um die Weihnachtsgeschenke zu bezahlen. Wenn Sie ebenfalls damit liebäugeln, die Weihnachtsgeschenke mit einem Darlehen zu finanzieren, sollten Sie auf die Kosten achten.

Drei Millionen Deutsche verschulden sich vor Weihnachten

Viele Menschen verschulden sich gerade zur Weihnachtszeit, ohne sich darüber Gedanken zu machen. Mehr als drei Millionen Deutsche verschulden sich jährlich für den Weihnachtseinkauf. Einige leihen sich Geld bei Freunden oder Bekannten, was aber nicht nur in der Vorweihnachtszeit unangenehm sein kann. Etwa zwei Drittel der Deutschen, die sich für die Weihnachtsgeschenke Geld leihen, nutzen daher ihren Dispositionskredit. Das kann sich natürlich nur um ein paar Euro handeln, wenn:

  • Das Konto nicht sonderlich stark ins Minus rutscht,
  • die Geschenke erst kurz vor Weihnachten gekauft werden und
  • das Gehalt Anfang Januar die roten Zahlen wieder ausgleicht.

Treffen bei Ihnen diese Punkte nicht zu, ist es ratsam, die Kosten eines Sofortkredites mit denen der Kontoüberziehung zu vergleichen. Die Dispozinsen liegen durchschnittlich bei knapp 10 %, bei einigen Banken sind mehr als 13 % fällig. Wer den eingeräumten Rahmen des Dispokredites sprengt, muss sogar mit Überziehungszinsen in Höhe von 20 % rechnen.

Die Ausgaben vor Weihnachten sind um 37 % gestiegen

Der Großteil der Weihnachtsausgaben geht immer noch an den Einzelhandel. Nur etwa 20 % der Weihnachtsumsätze werden im E-Commerce-Bereich erzielt. Die Umsätze steigen aber, sowohl insgesamt als auch im Online-Handel. Das zeigen die Pro-Kopf-Ausgaben für Weihnachtsgeschenke der letzten Jahre in Deutschland. Von 2011 (338,90 €) bis 2017 (465,70 €) haben die Deutschen fast jedes Jahr mehr ausgegeben. Insgesamt stiegen die Ausgaben damit in den letzten sechs Jahren um 37 %.

Oma und Opa sind meist spendabel

Wie allgemein bekannt, sind Großeltern meist spendabel, wenn es um Geschenke geht. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass die Rentner in Deutschland viel Geld für Weihnachtsgeschenke ausgeben. Durchschnittlich kommen die Deutschen über 62 Jahren auf Ausgaben in Höhe von 567,50 € für Weihnachtsgeschenke. Nur die 52-62-Jährigen greifen tiefer in die Tasche (586 €).

Die jungen Menschen geben logischerweise weniger Geld aus, da sie in der Regel über ein geringeres Vermögen verfügen.

  • Die 12-21-Jährigen kommen auf 162,60 €,
  • die 22-36-Jährigen auf 352,20 € und
  • alle, die zwischen 37 und 51 Jahre alt sind, liegen bei durchschnittlich 544,70 €.

Männer geben mehr für Geschenke aus

Dabei gibt es auch Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Die Männer haben für das Weihnachtsfest 2017 höhere Geschenkausgaben geplant als die Frauen. Mit 482,20 € liegen sie knapp 8 % über den 449,90 € der Frauen. Dieser Umstand ist aufgrund der Ungleichheit bei den Einkommen aber auch nicht sonderlich überraschend.

Kinder machen das Weihnachtsfest teuer

Neben dem Einkommen hat der Familienstand den größten Einfluss auf die Höhe der Ausgaben für die Weihnachtsgeschenke. Während Personen in einer Partnerschaft, ob verheiratet oder nicht, mit Kindern über 600 € an Weihnachten ausgeben, sind es bei der gleichen Personengruppe ohne Kinder durchschnittlich nur noch 375 €.

Das gleiche Bild zeigt sich auch bei den Singles. Dass Singles insgesamt weniger für Weihnachtsgeschenke ausgeben, liegt in der Natur der Sache. Sie haben ja mindestens eine zu beschenkende Person weniger in ihrem Umfeld. Singles mit Kindern geben rund 470 € für Geschenke aus, Singles ohne Kinder etwas mehr als die Hälfte (240 €).

Die Höhe des Einkommens entscheidet maßgeblich

Eindeutig sind auch die Unterschiede bei den Ausgaben nach dem Einkommen. Hat ein Haushalt mehr Einkommen zur Verfügung, bleibt in der Regel auch mehr Geld für Geschenke übrig. Das Gros der Haushalte verfügt über ein monatliches Einkommen zwischen 1.500 und 3.000 €. Hiervon werden 445 € für Geschenke ausgegeben.

Die einkommensschwache Gruppe bis 1.500 € kommt im Durchschnitt noch auf 263 €. Die Haushalte mit 3.000-5.000 € leisten sich im Durchschnitt Weihnachtspräsente für 612 €. Wer mehr als 5.000 € verdient, gibt hingegen schon mehr als 1.100 € aus. Diese Gruppe zählt jedoch nicht gerade zur Mehrheit in Deutschland, weshalb man sich an diesem Wert eher nicht orientieren sollte.

Dieser Beitrag wurde von unserem Finanz Redakteur geschrieben.

Oliver Schoch
Oliver Schoch Redakteur Finanzen
Oliver ist gelernter Bankkaufmann und war über 15 Jahre in verschiedenen Bankbereichen tätig. Bereits seit über 10 Jahren schreibt Oliver in Vollzeit als freiberuflicher Finanz-Redakteur. Oliver hat sich aufgrund seiner beruflichen Ausbildung und weiterer Qualifikationen bzw. Erfahrungen auf das Schreiben von Finanzthemen wie Geldanlage, Immobilien, Börse und Finanzierungen spezialisiert.